• Feudingen (BLB)

  • Länge: 16.0 km

  • Höhenmeter: 443 m

  • Dauer: 4 – 4,5 h

  • Natur  | Ausblicke

  • Parken: 57334 Bad Laasphe-Feudingen | Parkplatz an der Volkshalle (Auf den Weiherhöfen 31)

  • Startpunkt: WanderPortal Feudingen (Zum Eichholz)

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: Juni 2018

Fichtenhochwälder im Wittgensteiner Lahnbergland

Die 16 km lange Rothaarsteig-Spur Ilsetalpfad führt im Südwittgensteiner Bergland von Feudingen an der Oberen Lahn durch die umliegenden Fichtenwälder mit kleinen Schieferfelsen und Ausblicken auf die verschiedenen Bad Laaspher Ortsteile. Dabei wird der Premiumrundwanderweg von den Tälern der Lahn, Ilse und des Weidenbachs begleitet.

Wir starten unsere Tour an der Volkshalle Feudingen, überqueren die kleine Lahn, die nur 10 km entfernt am Lahnkopf entspringt, und erreichen das Wanderportal Zum Eichenholz, wo die Rothaarsteig-Spur Ilsetalpfad offiziell beginnt.

Direkt nach dem Start beginnt der Anstieg am Hang der Mackelshelle (548 m) entlang. Zunächst wandern wir über einen asphaltierten Wirtschaftsweg oberhalb von Feudingen, bis wir in ein Stück Fichtenwald kommen. Anschließend geht es über Schotterwege durch eine offene Buschlandschaft mit jungen Tannen und Fichten, Ginster sowie Roten Fingerhüten. Am Hang der Mackelshelle bietet sich uns eine erste Aussicht auf Feudingen und die umliegenden Bergkuppen des Rothaargebirges.

Durch den Fichtenhochwald geht es nun weiter leicht bergauf zur Hohen Ley (550), wo uns die Rothaarsteig-Spur über die ebenfalls mit Ginstern übersäte Hochfläche zu einem Panoramablick führt. Hier erwartet uns ein toller Blick über das Obere Lahntal sowie auf die Wittgensteiner Berge, Feudingen und die vielen kleinen Bad Laaspher Ortsteile.

Wir verlassen die offene Hochfläche und beginnen unseren Abstieg durch die wunderschöne Landschaft mit schroffen Felswänden ins Ilsetal, das wir nach insgesamt 4,6 km erreichen.

Nachdem wir die K 35 gequert haben, beginnt aber auch schon der 5,1 km lange Aufstieg zur Bettelmannsbuche. Dabei geht es aber zunächst kaum merklich durch die Talsohle des Ilsetals hinauf. Hier treffen wir auf den Lahnwanderweg (Etappe 2), der uns von nun an ein längeres Stück begleiten wird.

Es folgt der wegetechnisch schönste Teil des Ilsetalpfads: Ein kleiner schmaler Pfad führt uns entlang des Steilufers neben der Ilse bis zur Einmündung des Weidelbachs. Wir queren erneut die K 35 und beginnen den etwas steileren Anstieg durch das tiefeingeschnittene Weidelbachtal bis zum Weidelbacher Weiher. Der kleine See, der teilweise mit Seerosen bedeckt ist, liegt wirklich idyllisch mitten im Wald und lädt zu einer längeren Rast ein.

Anschließend geht es über den Dr. Fischer-Weg weiter den Berg hinauf zum Höhwegskopf (604 m), wo wir den Lahnwanderweg verlassen. Wir biegen links ab und wandern über einen alten Hohlweg hinauf zur Bettelmannsbuche, wo früher Pilger und Fuhrleute lagerten.

Es geht nun am Hang entlang in Richtung Lahntal. Nach einer kurzen Pfadpassage treffen wir an einer Kreuzung erneut auf den Lahnwanderweg (Etappe 1), der uns jetzt bis zu unserem Ausgangspunkt in Feudingen begleiten wird. Die Rothaarsteig-Spur führt uns ein letztes Mal steil den Berg hinauf und wir überqueren den Höhenrücken der Lahnhelle (642 m). Über schöne Naturwege wandern wir durch den Fichtenwald hoch über der Lahn in Richtung Volkholz. Anschließend bringen uns neu angelegte Serpentinenpfade immer weiter den Hang hinunter zu einem Wirtschaftsweg. Diesem folgen wir weiter in Richtung Feudingen bis zur Flur Im Dernbach. Hier öffnet sich der Fichtenwald und gibt uns einige Blicke ins Lahntal frei. Wir passieren ein Wisentgehege und entdecken glücklicherweise diese wildlebende Rinderart, die gleichzeitig das schwerste und größte Landsäugetier Europas ist. Trotz ihrer Größe können sie sich in den Büschen relativ gut verstecken und tarnen. Danach geht es nochmals steil den Hang hinunter und wir wandern durch Feudingen zurück zu unserem Ausgangspunkt am Wanderportal.

Fazit

Die Rothaarsteig-Spur Ilsetalpfad bietet ein schönes Naturerlebnis entlang der drei Fluss- bzw. Bachtäler sowie Panoramaausblicke auf den Höhen von Mackelshelle und Hoher Ley. Immer wieder beeindrucken die schönen Fichtenhochwälder und die vielen kleinen unterschiedlichen Biotope. Zudem rundet die Begegnung mit Wisenten diese Rothaarsteig-Spur ab. Leider ist der Name dieser Tour aber irreführend, da es die meiste Zeit über leicht befestigte Wirtschaftswege geht.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: – hoher Anteil leicht befestigter Wege

  • Highlights: Ausblick Hohe Ley | Weidelbacher Weiher | Wisentgatter

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Naturraum Südwittgensteiner Bergland bzw. Wittgensteiner Lahnbergland liegt fast komplett auf der Laaspher Gemarkung und entwässert, abgesehen vom Nordosten und kleinen Randgebieten, vollständig zur Lahn. Der Naturraum erreicht eine maximale Höhe von 680 m ü. NN, während sich das Bergland im äußersten Süden deutlich zum Dilltal hin abflacht.

Der Naturraum ist zu 70 % mit Wald bedeckt, wobei unter anderem die ausgedehnten Buchenwälder prägend für die Landschaft sind. Nur im Westen des Südwittgensteiner Berglandes ist die Bewaldung an drei Hochmulden unterbrochen.

Die Ilse ist ein 8,7 km langer, rechter Nebenfluss der Lahn, die aus zwei Quellen nahe dem Weiler Heiligenborn entspringt und in Feudingerhütte in die Lahn mündet.

Dabei fließt sie durch ein enges Tal nordostwärts durch das Wittgensteiner Land. Nach dem Passieren des Inthalbergs (539 m) und des Weidelbacher Haupts (588 m) mündet der Weidelbach in die Ilse und gelangt schließlich nach Feudingerhütte.

Die etwa 250 Jahre alte Bettelmannsbuche stand auf einem Höhenrücken am Höhenweg zwischen Feudingen und Heiligenborn. Ihr Name rührt daher, dass hier früher fahrendes Volk lagerte. Der Höhenweg hatte insbesondere für den Transport der hier gewonnen Holzkohle sowie für Pilger eine besondere Bedeutung. Seit 1935 stand die Buche unter Naturschutz.

Die Bettelmannsbuche wurde 1976 von orkanartigen Stürmen entwurzelt und umgeworfen. Ein Teil des Stammes dient heute als Tisch einer Schutzhütte am ehemaligen Standort.