• Altwied | Monrepos

  • Länge: 11 km

  • Höhenmeter: 352 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie  | Familie

  • Parken: 56567 Neuwied | Schloss Monrepos

  • Startpunkt: Parkplatz beim Schloss Monrepos

  • Einkehrmöglichkeiten: Hanhof | Bistro „Heimathirsch“ | Laubachsmühle | Skihütte Monrepos

  • Wegbegleiter: Janine | Esther | Dominic

  • Erwandert: April 2017

Die Fürsten zu Wied

Nach langer Zeit haben Janine und ich mal wieder eine Wandertour mit Dominic und Esther vereinbart. Wir wollen den Fürstenweg am Rheinsteig in Neuwied-Segendorf erwandern. Das witzige daran ist, dass unsere Wegbegleiter in einer gleichnamigen Straße wohnen. Quasi ein Heimspiel.

Einen Tag bevor wir gehen, stolpere ich im Internet über die Information, dass der RZ-Wandertag 2017 ebenfalls auf dem Fürstenweg stattfindet und somit Einiges los sein wird.

Unser Startpunkt befindet sich aufgrund des Wandertags nicht am Museum Monrepos, sondern schon an der Querung der K 110. Gemeinsam mit dem Rheinsteig wandern wir über einen Pfad in ein Waldstück, wo uns bereits viele Wanderer entgegenkommen. Am Aubach trennen sich die beiden Wege und wir folgen dem Bach talaufwärts zur Segendorfer Skihütte. Ein schmaler Pfad führt uns aus dem Wald hinaus bergauf zum Hanhof und zum Parkplatz des Museums Monrepos. Vorbei an der Villa Waldheim, dem heutigen Museum, und an alten Baumriesen der Residenz des früheren Schloss Monrepos geht es weiter zu einem Rastplatz mit Schutzhütte. Da die geführten Touren des RZ-Wandertags bereits am Vormittag stattgefunden haben, ist der Weg hier oben zum Glück nicht so überlaufen. Auf der Höhe geht es dann am Waldrand entlang an einer Kastanien-Allee vorbei.

Es beginnt der lange Abstieg über Wiesen und durch Wald Richtung Wied. Dieser Abschnitt war aufgrund von Baumsturzgefahr lange Zeit gesperrt und man sieht noch die Spuren der Aufräumarbeiten auf dem Weg. Im Tal angelangt, folgen wir ein Stück der Wied, bevor sie über eine überdachte Holzbrücke überqueren und in der Laubachsmühle zur Rast einkehren.

Wir wandern jetzt wieder entlang des Rheinsteigs steil bergauf und gehen einen Pfad in Hanglage entlang durch den Wald. Dabei lohnt sich immer wieder ein Blick hinunter auf die Wied. Der Fürstenweg führt nach 1,2 km wieder bergab nach Altwied, wo sich die Mauern der gleichnamigen Burg auftürmen.

Wir queren die Wied wieder über eine alte Steinbrücke und beginnen den gemächlichen Anstieg durch Wald und Wiesen in Richtung Ausgangspunkt.

Kurz vor dem Ziel hat man einen herrlichen Ausblick ins Neuwieder Becken. Vorbei an einem Insektenhotel und zwei hölzernen Wandergesellen geht es am Waldrand entlang zurück zum Auto.

Fazit

Der Fürstenweg ist ein relativ einfacher und abwechslungsreicher Weg. Der Wechsel von attraktiven Wäldern sowie Feld- und Wiesenflur, die weiten Aussichten und Bachtäler sorgen dafür, das keine Langeweile aufkommt. Zu erwähnen sind auch die gleichmäßig verteilten Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    – hoher Anteil leicht befestigter Wege
    + abwechslungsreich

  • Highlights: Museum Monrepos | Burgruine Altwied | Ausblick ins Neuwieder Becken

  • Höhenangst: Laubachsmühle – Altwied → Pfad im Hang mit Aussichten → Auf der gegenüberliegenden Flussseite der Wied bis zur Burgruine Altwied folgen

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Das Schloss Monrepos (franz. „Meine Ruhe“) war ein barockes Schloss der Fürsten zu Wied in Neuwied, wurde von 1757 bis 1762 oberhalb der Stammburg Altwied erbaut und diente im 19. Jh. als Sommersitz der fürstlichen Familie. Um 1844/45 erhöhte man den zweistöckigen Bau um ein Stockwerk, die Mittel- sowie Eckbauten erhielten Balkonvorbauten und das gesamte Schloss erhielt einen weißen Anstrich, damit es sich auch aus der Ferne gut vom Wald absetzt.

Das Schwedenhaus wurde 1888 im skandinavischen Holzbaustil für den schwedischen Kronprinzen und späteren König Gustav V. als Jagd- und Gästehaus erbaut. Die Villa Waldheim wurde 1909 in unmittelbarer Nähe des Schlosses errichtet und war der Wohnsitz der Witwe des Fürsten Wilhelm zu Wied und ihrer Kinder.

In der Zeit zwischen den Weltkriegen wurde das Schloss kaum genutzt, blieb schließlich ganz leer und verfiel zunehmend. Da die Unterhaltungskosten zu hoch waren und sich kein Kaufinteressent fand, wurde das Schloss mit staatlicher Genehmigung 1969 niedergebrannt.

Das Schwedenhaus diente ab 1981 als Forschungsstelle Altsteinzeit des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, das aber bereits 1988 in die Villa Waldheim umsiedelte und als Eiszeitmuseum Monrepos eröffnet wurde.

Monrepos ist eines der führenden archäologischen Forschungszentren und Museum für menschliche Verhaltensevolution in der Villa Waldheim in Neuwied. Das Zentrum widmet sich einerseits der Erforschung der Entwicklung unserer heutigen Verhaltensweisen in der Steinzeit und andererseits werden die Erkenntnisse in einem Museum dargestellt. Die Forschungen umfassen die frühe Menschheitsgeschichte von ihren Anfängen bis zum Beginn von Ackerbau und Viehzucht. Besonders relevante Forschungsthemen sind die Entwicklung von Ernährung, Mobilität, Siedlungsverhalten und Landschaftsnutzung der steinzeitlichen Jäger und Sammler.

Die Gründung des Forschungsbereichs Altsteinzeit im Jahr 1984 erfolgte aufgrund der Entdeckung und Erforschung von Funden aus der Altsteinzeit im Neuwieder Becken. Er befindet sich seit 1988 zusammen mit dem Museum für die Archäologie des Eiszeitalters in der Villa Waldheim auf Schloss Monrepos. Die Daueraustellung „MenschlICHes VERSTEHEN“ wurde 2014 eröffnet.

Die Burgruine Altwied ist eine vor 1129 erbaute Höhenburg im unteren Engtal der Wied auf einem vorspringenden Felsriegel im gleichnamigen Neuwieder Stadtteil und war Stammburg der Grafen zu Wied. Die Burg liegt 25 m über der Talsohle und wird von den Höhenzügen rechts und links der Wied überragt. In der Zeit ihres Bestehens war die Burg niemals umkämpft, erobert oder zerstört worden.

Der Wohnturm im Ostteil wurde vor 1129 als Mittelpunkt im Bereich der unteren Wied gebaut und der erste Bauabschnitt wurde im Jahr 1179 abgeschlossen. Die Burgkapelle wurde erst 1259 erstmals urkundlich erwähnt. Der Burgflecken Altwied entstand später und wurde im 13. und 14. Jh. mit einer Wehrmauer mit mehreren Türmen umbaut. Zu Beginn des 17. Jh. zeigten die Burg und die Wehrmauer erste Baufälligkeiten. Das sogenannte Frauenhaus wurde 1622 an der steil abfallenden Nordseite gebaut, blieb am längsten bewohnbar und verfiel erst 1800.

Da die Burg Altwied abgelegen war, zu verfallen begann und nicht mehr den Erfordernissen der beginnenden Neuzeit in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht genügte, verlor sie ihre Bedeutung und wurde ab 1690 dem Verfall überlassen. Sie soll um 1760 als Steinbruch für Schloss Monrepos gedient haben. Um 1880 wurden einige Räume sowie ein Turm wieder hergestellt und man veranstaltete Feste in der Burgruine.

Der Aubach ist ein rechter Nebenbach der Wied, entspringt südlich der Deponie Linkenbach und mündet im Neuwieder Stadtteil Niederbieber in die Wied. Er fließt zunächst auf der Sayn-Wied-Hochfläche und anschließend über den zum Neuwieder Beckenrand gehörenden Wollendorf-Gladenbacher Beckenhang in das Gebiet der Stadt Neuwied.