Ein Sonntagsspaziergang
Janine hat sich schon vor längerer Zeit die Traumschleife Fünfseenblick ausgesucht, doch leider haben wir es bislang nicht geschafft, diese Tour zu erwandern. Schon länger hatten wir eine Art Familienwanderung geplant, so bot es sich an, diesen relativ kurzen Wanderweg dafür zu nutzen.
Also packen Janine und ich noch ihre Mutter und Milow ins Auto, holen ihren Bruder und dessen Lebensgefährtin in Koblenz ab und fahren nach Bad Salzig.
Wir starten am südlichsten Punkt des Kurparks mit unserer Tour und gehen zunächst einmal ein wenig bergauf auf die Anhöhe über Bad Salzig. Zunächst hat noch Janines Mutter Milow an der Leine, aber eine Eigenschaft von ihm ist, dass er gerne vorne mitgeht. Da Janine und ich direkt feststellen, dass wir beide doch etwas fitter sind und schneller gehen können, nehme ich den Hund. So kann ich auch zeigen, dass ich es mittlerweile gelernt habe, Milow zu bändigen. Oben angelangt, stehen wir vor einem Bauzaun und einem Umleitungsschild, da auf dem eigentlichen Weg eine Baustelle eingerichtet ist. Also folgen wir dem Schild, gehen wieder bergab in den Kurpark und erklimmen über einen Serpentinenpfad die Leonorenstraße. Ein kurzes Stück folgen wir der Straße und gelangen wieder auf die Traumschleife. Auf einem schmalen, felsigen Pfad oberhalb eines Wohngebiets erklimmen wir die Höhe oberhalb von Bad Salzig und das Felsplateau „Köppchen“, das einen herrlichen Blick auf Bad Salzig, die Burgen Liebenstein und Sterrenberg ( Die „Feindlichen Brüder“) auf der anderen Rheinseite und das Rheintal selbst bietet. Janine und ich müssen ein wenig warten und genießen den Ausblick. Milow wartet mit uns und freut sich riesig als Janines Mutter endlich kommt.
Weiter geht es bergauf zum nächsten Aussichtspunkt „Taunusblick“. Der Weg wendet sich nun ab vom Rheintal. Wir gehen hinunter ins Ziehbachtal und folgen dem Bachverlauf einige Meter talaufwärts. Am oberen Talende angelangt, wendet sich der Weg wieder dem Rhein zu und wir gewinnen schnell an Höhe. Über einen Wiesenweg gehen wir weiter an der Hangkante entlang. In der Zwischenzeit hat es sich zugezogen und es fängt bei Böen an zu regnen. In der ganzen Hektik am Vormittag haben Janine und ich ganz vergessen uns unsere Softshell-Jacken einzupacken. Während die anderen ihre Regenschirme auspacken, bleiben wir etwas geschützt unter einem Baum stehen. Milow jammert, denn die anderen gehen einfach weiter.
Als es wieder besser wird, setzen wir unseren Weg auch fort und holen die anderen beim Felsvorsprung Ziehlay mit der „Betenden Nonne“ wieder ein. Jetzt passiert etwas Kurioses. Nachdem wir einigen Wanderern begegnet sind und Milow stets brav war, fängt er nun an, die Nonne anzubellen. Die dunkle Holzstatue ist ihm wohl nicht ganz geheuer. Janine und ich wollen weiter, um in den schützenden Wald zu kommen. Der Weg wendet sich erneut vom Rheintal ab und wir folgen dem Weg Richtung Weiler. Bei der Abbiegung ins Seitental des Weilerbachs erwartet uns erneut ein Umleitungsschild wegen Baumarbeiten. Also folgen wir der Umleitung und gehen oberhalb des Tals weiter. Im Nachhinein vielleicht gar nicht so schlecht, dass wir nicht die gesamte Steigung gehen mussten. Wir kommen wieder aus dem Wald heraus und gehen bei Regen über einen kahlen Höhenzug.
Und weiter geht es bergauf in Richtung Fleckertshöhe und dessen Sendemast. Die Sonne kommt heraus und wir können am höchsten Punkt der Traumschleife den tollen Ausblick aufs Rheintal und in den Taunus genießen.
Der Weg wendet sich nun nach rechts und wir gehen oberhalb der K117 auf einem Felsrücken mit niedrigem Baumwuchs zum eigentlichen Namensgeber des Weges – dem Fünfseenblick. Der 27 m hohe Aussichtsturm bietet wirklich herausragende Ausblicke bis nach Koblenz, ins Rheintal (inklusive Loreleyfelsen) und weit in den Taunus hinein.
Es geht nun wieder zurück nach Bad Salzig. Beim Hochleiblick hat man erneut einen tollen Ausblick ins Rheintal. Serpentinen führen uns durch Wald und vorbei an Felsen immer weiter in Richtung Tal.
In Bad Salzig angekommen, durchqueren wir den Kurpark und erreichen endlich unser Auto.
Fazit
Die Traumschleife Fünfseenblick ist eine wirklich tolle Tour, die trotz ihrer Kürze etwas sportlich ist. Die Wegeführung und die tollen Aussichtspunkte entschädigen aber für die ganzen Höhenmeter.