Atemberaubende Aussichtskanzeln im wild zerklüfteten Kellenbachtal
Die Vitaltour Felsengarten führt vom Historischen Rathaus Simmertal im Kirner Nahetal auf die Seesbach-Spabrücker Hochfläche hinauf und steuert anschließend den Namensgeber dieser Tour an. Der Name Felsengarten nimmt dabei Bezug auf die schroffen und wild zerklüfteten Hänge des unteren Kellenbachtals im Simmerbachdurchbruch verbunden mit einer außergewöhnlich vielfältigen sowie teilweise sehr seltenen Faunen- und Florengemeinschaft.
Die Vitaltour Felsengarten startet am ältesten Rathaus des Naheraums (1499) und führt mich anschließend vorbei an Obstbaumbeständen und Kleingärten durch das Apfelbachtal talaufwärts. So gelange ich nach wenigen hundert Metern über einen Pfad in den schattigen und strukturreichen Wald, wo ich weiter dem Apfelbach folge. Nach 500 m wende ich mich rechts in ein offenes Seitental und beginne den Aufstieg zum Braunenberg. Ich passiere einen alten Steinbruch, wo einst vulkanisches Gestein gebrochen wurde, und setzte meinen Weg über eine asphaltierte Straße fort. Am Aussichtspunkt Braunenberg angelangt, bietet sich mir ein toller Panoramablick über das Kirner Nahetal und das Nordpfälzer Bergland.
Ich bin jetzt auf der Hochfläche unterwegs und wandere an Heckensäumen entlang 1,8 km durch die offene Feldflur zum Habichtskopf hinauf. Dabei ergeben sich immer wieder schöne Aussichten über das Naheland bis zum Donnersberg im Nordpfälzer Bergland.
Die Vitaltour führt mich weiter in nördliche Richtung durch die Feldflur. Dabei fällt einem vor allem der Simmerbachdurchbruch auf, der den Lützelsoon vom Großen Soon trennt. Der Weg führt bis zu einem kleinen Waldstück, von wo aus man einen tollen Blick auf Seesbach mit der Semendiskapelle sowie den Soonwald hat.
Es geht nun wieder ins Apfelbachtal hinab, wo ich beim Wanderparkplatz Randhahn’s Ruh die L 230 sowie den Apfelbach quere und entlang der Gemarkungsgrenze zwischen Simmertal und Horbach talwärts wandere. Nachdem ich die K 13 gequert habe, geht es durch die artenreichen Halbtrockenrasen, Niederwälder und Heckenlandschaften in südwestliche Richtung zum Vogelsberg, wo mich ein toller Blick auf Simmertal erwartet.
Die Vitaltour wendet sich jetzt wieder in nördlicher Richtung dem kleinen Ort Horbach zu, den ich durchqueren muss, bevor ich mich dem absoluten Höhepunkt des Premiumwanderwegs, dem sogenannten Felsengarten, nähere. Über einen Pfad durch den Wald gelange ich nach 400 m zum Falkenstein. Von der Aussichtskanzel öffnet sich ein atemberaubender Blick in das untere Kellenbachtal mit seiner außergewöhnlichen Pflanzenwelt. Direkt daneben befinden sich zudem die beiden Aussichtskanzeln Räuberblick und Jakobskanzel.
Am Hang entlang gehe ich auf einem breiten Pfad ca. 500 m weiter bis zur Uhuwarte, die sich gegenüber von Schloss Dhaun befindet. Treppenstufen bringen mich dabei zur Aussichtskanzel hinunter und ich blicke auf die Felsenvorsprünge des Kellenbachtals zurück.
Ich verlasse den Felsengarten und quere ein kleines, tiefeingeschnittenes Seitental. Nach 700 m erreiche ich mit der Rabenkanzel eine weitere Aussichtskanzel. Die auffallend grün gefärbten Schiefergesteine in diesem Bereich gehören zu den ältesten Gesteinen in Rheinland-Pfalz. Von der Rabenkanzel blicke ich über den Campingplatz Haumühle erneut auf Schloss Dhaun. Zudem erblickt man auf der gegenüberliegenden Talseite im Wald die Reste der Burgruine Brunkenstein.
Die Vitaltour Felsengarten führt mich zum Abschluss durch die 15 ha großen Weinbergsbrachen der bis in die 1950er Jahre bewirtschaftete Weinlage Lay/Hinterberg, alte Obstbaumbestände und Heckenland zu meinem Ausgangspunkt am Historischen Rathaus Simmertal zurück.
Fazit
Die Vitaltour Felsengarten bietet vor allem Panoramablicke, eine kleinräumige und reich strukturierte Landschaft sowie atemberaubende Aussichtskanzeln im unteren Kellenbachtal. Dabei bieten sich auf der Hochfläche aufgrund der offenen Feldflur immer wieder tolle Panoramablicke über das Naheland. Der 1,2 km lange Abschnitt durch den Felsengarten, der mit seiner Geologie, Flora und Fauna einzigartig in Rheinland-Pfalz ist und den absoluten Höhepunkt dieser Tour darstellt, ist leider etwas kurz und der Weg dorthin zieht sich teilweise etwas in die Länge.