• Wierschem

  • Länge: 12.6 km

  • Höhenmeter: 397 m

  • Dauer: 3 – 3,5 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56294 Wierschem | Dorfgemeinschaftshaus (Burstraße)

  • Startpunkt: Dorfgemeinschaftshaus

  • Einkehrmöglichkeiten: Burg Eltz | Ringelsteiner Mühle

  • Wegbegleiter: Janine | Esther | Dominic

  • Erwandert: Oktober 2016

Männer und Frauen

Schon lange haben Janine und ich eine gemeinsame Begehung des Traumpfads Eltzer Burgpanorama mit Dominic und Esther geplant. Zum einen ist es Esthers Lieblingswanderweg und zum anderen war Dominic noch nie bei der Burg Eltz. Da die Burg von November an geschlossen ist und ich so schnell wie möglich meine Traumpfade-Urkunde erwandern will, müssen wir die Tour noch im Oktober machen. Bei strahlend schönem Wetter machen wir uns also an diesem Sonntag auf den Weg nach Wierschem in der Moseleifel. Bereits auf der Hinfahrt wissen Dominic und ich, dass wir heute Redepause haben, denn die Frauen sind pausenlos am Quatschen. Das ist auch gar nicht so schlimm, denn Dominic und ich verstehen uns auch ohne viele Worte.

Der Parkplatz ist bereits gut gefüllt und wir sehen viele Wanderer die erste Anhöhe erklimmen. Auf einem naturbelassenen Wiesenweg geht es direkt nach dem Start bergan auf die Hochfläche Wierschem-Keldung mit einem tollen Blick auf die Weite des Moselplateaus und über das tief eingeschnittene Elzbachtal bis zur Burg Pyrmont. Auf einem Pfad wandern wir weiter durch den Gräflich Eltzschen Wald in die Auenlandschaft des Elzbachs hinab. Hier könnten wir wirklich die Idylle des rauschenden Baches erleben … wären Janine und Esther nicht dabei.

Wir machen zunächst einen Schlenker durch die Talaue bachaufwärts und die Anhöhe des Peterköpfchens, um dann wieder an Elzbach in Richtung Burg Eltz zu gelangen. Hier verbindet sich der Traumpfad mit dem Moselhöhenweg und wir queren den Bach über eine Klinkerbrücke. Sonnendurchflutet, entlang schroffer Felswände erreichen wir die zauberhafte Burg Eltz. Überall befinden sich Menschen, die das traumhafte Wetter genießen. Für einen Moment sind Esther und Janine ruhig, da wir unsere nächsten Schritte bereden müssen. Über die Steinbrücke gehen wir zur Burg und versuchen vier Tickets für die Burgführung zu kaufen. 1,5 Stunden Wartezeit heißt es und ohne Ticket kommen wir nicht mal in den Burghof. Also entscheiden wir uns dafür weiterzugehen.

Die steilen Treppen geht es wieder hinab zum Elzbach und dem kleinen Wasserfall, wo Kinder ausgelassen am Spielen sind. Über die Brücke tauchen wir wieder in die Natur ein und wandern über den schmalen Pfad, wo uns immer wieder Wanderer entgegenkommen, durch Krüppeleichenwälder das Flusstal entlang. Nach 2 km erreichen wir die Ringelsteiner Mühle, die aus allen Nähten platzt. Hier beginnt die einzige, aber auch sehr anspruchsvolle Herausforderung des Traumpfades. Auf knapp 500 m müssen wir einen Höhenunterschied von über 100 m zurücklegen.

Sobald wir in den steilen Aufstieg in Angriff nehmen herrscht Totenstille bei den Frauen. Was eine Idylle! Dominic, Esther und ich marschieren vorneweg. Doch so ganz erkennen wir den Pfad nicht und so suchen wir uns unseren eigenen Weg nach oben. Janine kämpft sich alleine den Berg hinauf und so entscheide ich mich zu warten. Sie ist noch nicht mal mehr am Schimpfen, also mache ich mir Sorgen. Meine Motivationsversuche werden von entgegenkommenden Wandern zerstört: „Die Hälfte habt ihr fast geschafft.“ Na toll! Mit letzten Anschüben meinerseits erreichen wir den Aussichtspunkt über dem Elzbachtal, wo Esther und Dominic schon warten. Nachdem Janine die halbe Flasche Wasser geleert hat, fangen die Frauen wieder an zu reden. Also kann es nicht so schlimm gewesen sein.

Es geht nun sanfter bergan auf das Moselplateau. Dominic und ich wechseln vorausgehend ein paar wenige Worte. An den Windschutzhecken des Tholeisterhofs gehen wir auf den asphaltierten Wirtschaftswegen (Wiesenpfade direkt daneben) weiter ins Kerner Bachtal, wo sich kleine Wälder und Felder abwechseln. Wir erreichen über eine Anhöhe Wierschem und blicken ein letztes Mal über den Ort. Selbst auf dem Nachhauseweg sind die Frauen immer noch pausenlos am Reden. Dominic und ich können nur noch den Kopf schütteln.

Fazit

Der Traumpfad Eltzer Burgpanorama ist eine wirklich schöne Wandertour. Nicht nur der absolute Höhepunkt mit der Burg Eltz weiß zu überzeugen, sondern auch die Wegführung durch das Elzbachtal und über das Moselplateau mit seinen Ausblicken. An Wochenenden und Feiertagen aber leider überlaufen und mit langen Wartezeiten für die Burgführung.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Pfad- und Naturweganteil
    – sehr steiler Aufstieg
    – Wanderautobahn

  • Highlights: Ausblicke ins Maifeld | Burg Eltz

Wissenswertes

Der Elzbach ist ein 59 km langer, linker Nebenfluss der Mosel. Er entspringt in der Hohen Eifel am Hochkelberg bei Bereborn und mündet bei Moselkern in die Mosel. Im tief eingeschnittenen Unterlauf trennt der in südöstliche Richtung fließende Elzbach die leicht hügelige Landschaft Maifeld von der Moseleifel.

Der Name Elz ist vermutlich keltischen Ursprungs, denn die Erle, die im Elztal häufig vorkommt, wird im Althochdeutschen Els oder Else genannt.

Die Burg Eltz ist eine Höhenburg und liegt im Elzbachtal südlich der Gemeinde Wierschem auf 320 m Höhe. Die Burg wird auf drei Seiten von der Elz umflossen und ragt auf einem bis zu 70m hohen, elliptischen Felsen empor. Es ist eine von drei Befestigungsanlagen in der Eifel, die niemals erobert und zerstört wurden.

Die Burg wurde wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jh. an einem Handelsweg zwischen dem Moselland und dem fruchtbaren Maifeld erbaut. Bei der Erbauung orientierte man sich bei der Anlage an der Form der Felsformation, wodurch die teilweise ungewöhnlichen Grundrisse der einzelnen Räume entstanden. Seit 1268 war die Burg Eltz eine Ganerbenburg, auf der die Teilbauten der Burg die Namen der Teillinien tragen.

In den Jahren 1331 – 1336 kam es zu den einzigen schweren Auseinandersetzungen, die die Burg erlebte. Während der Eltzer Fehde widersetzten sich die Eltzer Herren  zusammen mit anderen freien Reichsrittern der Territorialpolitik des Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Trier. Der Erzbischof ließ zur Belagerung und einer möglichen Einnahme der Burg Eltz durch den Beschuss mit Katapulten auf einem Felsenvorsprung am Hang über der Burg die heute nur noch wenig erhaltene Belagerungsburg Trutzeltz errichten. Nach zwei Jahren mussten die Belagerten aufgeben und die Reichsritter mussten auf ihre Reichsfreiheit verzichten.

Zwischen 1490 und 1540 wurden die Rodendorfer Häuser sowie zwischen 1604 und 1661 die Kempenicher Häuser auf der Burg errichtet. Von 1845 bis 1888 wurde die Anlage umfangreich restauriert. Ein Brand 1920 zog allerdings umfassende Renovierung und Wiederherstellungen nach sich. In den Jahren 2009 bis 2012 fanden erneut umfangreiche Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten statt.

Die Burg Eltz befindet sich seit mehr als 800 Jahren im Besitz der gleichnamigen Familie und ein Teil der Burg kann in den Sommermonaten besichtigt werden. Führungen werden von April bis einschließlich Oktober täglich angeboten.