• Oppenhausen | Windhausen | Hübingen

  • Länge: 15.1 km

  • Höhenmeter: 595 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie  | Abenteuer

  • Parken: 56154 Boppard | Wanderparkplatz Oppenhausen (K 120 / Mittelstraße)

  • Startpunkt: Wanderparkplatz Oppenhausen

  • Einkehrmöglichkeiten: Eckmühle | Daubisberger Mühle

  • Wegbegleiter: Stefan | Milow

  • Erwandert: März 2017

Auf Tuchfühlung mit Fels und Wasser

Nach langer Zeit habe ich mal wieder jemanden gefunden, der Milow und mich auf unseren Touren durch das Rheinland begleitet. Stefan kennt unseren Hund schon vom Traumpfad Rheingoldbogen und weiß somit, was ihn erwartet. Er hat den Wunsch auf eine anspruchsvolle Tour geäußert und da es gerade gut in meinen „Plan“ passt, entscheide ich mich für die Traumschleife Ehrbachklamm und die anhängende Schöneckschleife. Bis vor einigen Jahren waren diese beiden Wege noch die eigentliche Traumschleife. Aber aufgrund der angestrebten Erhöhung der Erlebnispunkte durch das Deutsche Wanderinstitut hat man sie getrennt. Dadurch ist die neue Traumschleife der am zweithöchsten bewertete Premiumwanderweg Deutschlands.

Vom Startpunkt am Wanderparkplatz Oppenhausen gehen wir nur ein kurzes Stück durch die Ackerflächen auf dem Hunsrückplateau, bevor wir zum ersten Aussichtspunkt Auf Erbes gelangen und den Blick über den Hunsrück schweifen lassen. Wir verlassen die Hochfläche und steigen durch den Buchenwald hinab ins Ehrbachtal. Zuvor kommen wir zur Beulslay, wo sich ein Blick ins Ehrbachtal und auf die Brandengrabenmühle lohnt. Weiter talwärts kommen wir an der Eckmühle sowie der Stierwiese mit Schutzhütte vorbei und erreichen den Ehrbach.

Nun wandern wir talaufwärts durch die eigentliche Ehrbachklamm. Über mehrere kleine Brücken, an Klippen vorbei und über Felsformationen hinweg gelangen wir durch das Tal zum Wasserfall des Eltesbächelchen. Aufgrund der Witterung der letzten Tage ist es sehr rutschig auf dem felsigen Pfad. Milow, der kleine Wirbelwind, saust ständig an uns vorbei und ich sehe ihn schon im Bach landen. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als ihn anzuleinen. Es geht weiter auf und ab durch die Klamm und wir genießen die Natur. Am Ende der Klamm biegt die Traumschleife links ab und wir erklimmen den steilen Aufstieg der Rauschenbergersteige. Oben angelangt, erblicken wir talaufwärts die Rauschenmühle und das Schloss Schöneck. Hier trennen sich auch die beiden Wege.

Während die Traumschleife Ehrbachklamm weiter den Hang hinaufführt, wenden wir uns nach rechts zur Schöneckschleife und wandern auf einem breiten Weg am Hang entlang wieder ins Ehrbachtal zur Daubisbergermühle. Nachdem wir dem Bach für weitere 800m gefolgt sind, führt uns der Pfad durch den Weihergraben wieder steil hinauf zum Schloss Schöneck. Wir umrunden das Schloss und gelangen an eine kurze Passage mit Klettersteig-Charakter. Über die Schwedenschanze erreichen wir den Wanderparkplatz Windhausen. Nun geht es zumeist über Offenland und breite Wege an Hübingen vorbei zurück in Richtung Traumschleife Ehrbachklamm, die wir nach ca. 3 km und einem kurzen Abstieg wieder am Aussichtspunkt Auf Höchst erreichen. Immer am Hang entlang folgen wir dem Pfad durch den Buchenwald zu den Aussichtspunkten Waldecho und Steinerner Hund, wo wir die Ruine Rauschenberg erblicken können. Der schmale Pfad führt weiter an der Peterslay vorbei, von der wir talabwärts bis zum Eltesbächelchen gehen. Ein letztes Mal müssen wir nun den Berg hinauf zum Winkelholzberg und wandern durch das Gebiet eines Waldkindergartens. Von dort aus sind es noch 800 m bis zum Ausgangspunkt der Tour.

Fazit

Die Traumschleife Ehrbachklamm ist zu Recht einer der besten Premiumwanderwege in Deutschland. Die tolle Wegeführung und Faszination der Natur werden perfekt kombiniert. Die Schöneckschleife kann da einfach nicht mithalten. Dennoch ist diese Zusatzschleife eine interessante Option für diejenigen, denen die Traumschleife zu kurz ist und das Ehrbachtal noch mehr genießen wollen.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: schwer

  • Wege:
    + hoher Pfadanteil
    + abwechslungsreich

  • Highlights: Ehrbachklamm | Aussichtspunkte

  • Höhenangst: Der Rundweg ist nicht begehbar. Dennoch kann man die Ehrbachklamm mit Höhenangst erwandern. So bietet es sich an, die Tour wie bei der Traumschleife zu beginnen, dann dem Ehrbach bis zur Schöneckermühle zu folgen und dann über die Hochfläche an Windhausen und Hübingen vorbei zurück nach Oppenhausen zu gelangen.

  • Hund: ja – in der Klamm am besten anleinen

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

  • Traumschleife Ehrbachklamm: Homepage Wegebetreiber
    Ehrbachklamm + Schöneckschleife: Homepage Wegebetreiber

Wissenswertes

Der Ehrbach ist ein ca. 20 km langer rechter Nebenfluss der Mosel, der in etwa 500 m Höhe aus Quellmulden in der Gemeinde Halsenbach sowie unterhalb der Lanzhöhe bei der Gemeinde Dörth entspringt und in Brodenbach in die Mosel mündet. Das Ehrbachtal ist ein einsames, meist enges und tief in das wellige Hunsrückplateau eingeschnittene Mittelgebirgstal mit naturnahem Charakter.

Der Ehrbach wird umgangssprachlich gelegentlich mit der Ehrbachklamm gleichgesetzt, die jedoch nur ein 1,5 km langes Teilstück des Mittellaufs ist.

Die Bezeichnung Ehrbachklamm ist irreführend, denn im engsten Teilstück ist das Tal schluchtenartig und nicht klammartig im allgemeinen Wortsinn. Die Bezeichnung erklärt sich aus der regionalen Begriffsverwendung Klamm für eine Schlucht. Die mit Eichen und Hainbuchen bewaldeten Hänge steigen dabei direkt aus dem Bach auf. In der Ehrbachklamm sind an kompakten querenden Grauwacke- und Tonschieferbänken stufenartige Gefälle entstanden, von denen eine als Wasserfall bezeichnet werden kann.

Das Schloss Schöneck befindet sich auf einem Felsen in der Ehrbachklamm und wurde um 1200 als Reichsburg erbaut. Im Laufe der Zeit wurde sie zu einer Ganerbenburg, in der mehrere Linien einer Familie gemeinsam wohnten. Mitte des 17. Jh. wurde Schöneck nach barocken Ausbauten Schloss Schöneck genannt. 1805 kam die Anlage in Privatbesitz und einige Neubauten wurden in der Folgezeit errichtet. Seit 1922 ist sie im Eigentum einer Familienstiftung.

Die Rauschenburg oder Burg Rauschenberg ist die Ruine einer 1332 erbauten Höhenburg auf rund 250 m Höhe und liegt auf einem Bergrücken oberhalb des Ehrbachtals in der Gemeinde Mermuth.

Die Rauschenburg wurde in der Zeit der Eltzer Fehde (1331 – 1337) als Trutzburg zur Bekämpfung der feindlichen Festungen Burg Schöneck und Burg Waldeck erbaut. Die Burg wurde spätestens in der Beilsteiner Fehde 1488 von pfälzischen Truppen erobert und zerstört. Nachdem die Rauschenburg jegliche militärische Bedeutung verloren hatte, wurde ein Wiederaufbau unterlassen.