Quer durch die blühenden Landschaften der Hörre
Für mich geht es heute in eine mir noch unbekannte Wanderregion: den Naturpark Lahn-Dill Bergland in Hessen. Hier entstanden insgesamt 19 Extratouren zwischen 9 und 36 km Länge, die allesamt Premiumwanderwege sind, sowie der Land-Dill-Bergland-Pfad.
Den Anfang macht die Extratour Dernbachwiesen in Herborn-Seelbach, die mich durch den Naturraum Hörre führt.
Ich biege bei Seelbach von der B 255 ab und folge der asphaltierten Straße ins Dernbachtal, wo ich nach ca. 500 m das Wanderportal Dernbachwiesen erreiche.
Wir wandern zunächst nach Osten in ein Seitental in Richtung des Mittenaarer Ortsteils Ballersbach an einem Fischweiher vorbei und tauchen in den Wald hinein. Über Waldpfade und einen Forstwirtschaftsweg geht es stetig bergauf zum Niederbachsberg, wobei die Pfade teilweise etwas zugewachsen sind. Wir passieren die Bergkuppe und wandern an blühenden Pflanzen und Waldhimbeeren vorbei an den Waldrand, mit einem weiten Blick ins Aartal oberhalb von Ballersbach.
Die Extratour wendet sich nun wieder nach Westen und wir kommen zum Naturdenkmal Dicke Eiche. Zunächst wandern wir südlich des Niederbachsberges über die offene Wiesenlandschaft und dann in die Wälder der Hörre. Es geht gemächlich bergauf zur Quelle des Dernbachs, die am Fuße der 406 m hohen Hohen Warthe liegt. Hier wendet sich der Weg nach Süden und wir wandern an der Ostflanke des Berges entlang, bis wir den historischen Rennweg kreuzen. Dabei führt der in diesem Abschnitt beschriebene Streckenverlauf über insgesamt 2,9 km ausschließlich über einen geschotterten Forstwirtschaftsweg.
Nach einem kurzen Abstieg über naturnahe Wege kommen wir ins Lendelbachtal und wandern am Waldkindergarten Pfützenhüpfer in Sinn vorbei. Kurze Zeit später erreichen wir den Hochbehälter der Gemeinde Sinn und gehen durch den nördlichen Ortsteil zu den Sinner Klippen oberhalb des Dilltals. Von hier hat man jeweils eine schöne Aussicht auf die Burg Greifenstein und die Täler von Dill und Rehbach.
Die Tour verläuft nun für 1,2 km über einen eigentlich schönen Pfad parallel zu Dill nordwärts. Aber leider ist dieser Abschnitt auch der mit Abstand lauteste, denn neben der Autobahn 45 führen noch die vierspurige Bundesstraße 277 sowie eine Bahnstrecke durch das Dilltal.
Am Vogelsberg wendet sich die Extratour Dernbachwiesen wieder vom Tal ab und wir umrunden beim Stützelberg den Parkplatz der Firma Rittal in Herborn-Reutersberg. Über einen Pfad in einem Seitental geht es nun wieder auf die Höhen der Hörre. Es folgt die von den Wegen her wohl schönste Passage des Rundwanderwegs. Über einen ca. 1,2 km langen Pfad geht nun es auf dem Kamm der Höhen am Reuterberg vorbei in Richtung Herborn-Alsbach, wo wir den 1928 errichteten Aussichtspunkt Jahntempel, der dem „Turnvater“ Jahn gewidmet ist, erreichen. Doch leider wird dieser momentan saniert und der Blick auf Herborn ist auch zugewachsen.
Der letzte Teil der Extratour durch die Hörre führt uns schließlich über blühenden Wiesen und über den Rücken des Schmidtebergs mit Aussicht auf Seelbach und ins Dernbachtal zurück zu unserem Ausgangspunkt am Dernbach.
Fazit
Die Extratour Dernbachwiesen bietet vor allem weite Ausblicke in das Aartal bei Seelbach und Ballerbach sowie bei Sinn in den Westerwald. Im Endeffekt führt er aber die meiste Zeit über breite Wege durch das Waldgebiet der Hörre und wird dabei immer wieder durch Täler mit kleinräumiger Feldflur unterbrochen. Das Besondere an dieser Tour ist vor allem die botanische Vielfalt.