Alte Flurnamen am Silbersee
Die Extratour Boxbachpfad befindet sich am Übergang vom hessischen Breidenbacher Grund zum nordrhein-westfälischen Südwittgensteiner Bergland und somit an Grenze zwischen Lahn-Dill-Bergland und Rothaargebirge. Der Namensgeber dieser Tour ist dabei ein kleiner Zulauf der Perf, dem auch die dort angesiedelte Kupfergrube Boxbach ihren Namen verdankte.
Wir starten die Extratour Boxbachpfad am Wanderportal am Ortausgang von Wiesenbach und wandern zunächst durch die Straße Im Bruch zum Boxbach, dem wir nach dessen Überquerung die ersten 3 km folgen. Durch das Boxbachtal geht es zumeist auf naturnahen Wegen am Hirschkopf (507 m), wobei man immer wieder kleine Schilder passiert, die auf die einzelnen Flurnamen und deren Bedeutung hinweisen. So kommen wir zum Beispiel auch an der Flur I da Seire (Seite) vorbei. Der Name geht auf das althochdeutsche sita für „Seite, Fläche“ zurück und bezeichnet Bergseiten oder auch Begrenzendes im Sinne von „an der Seite liegen“. Ein zweites Beispiel ist Im Brijel (Im Brühl), das allgemein Wiesen bzw. ursprünglich besonders sumpfige, nasse Wiesen bedeutet.
Die letzten 300 m bis zum Waldhotel Gille führen dann auch über einen schönen engen Pfad durch das Boxbachtal. Anschließend muss der Hommerichskopf (562 m) umrundet werden. Dabei geht es 600 m erst einmal ordentlich bergauf bis zur Abzweigung Kleingladenbach. Danach geht es wieder flach durch den Wald in Richtung Süden zum ehemaligen Diabassteinbruch Oberdieten. Nachdem wir einige Meter auf einer Schotterstraße bergauf gewandert sind, erreichen wir den Aussichtspunkt Gladenbachtal, von wo aus man auf Kleingladenbach und Breidenbach blicken kann. Wenig später kommen wir unterhalb des Hommerichskopf über einen kleinen Pfad zum Breidenbacher Silbersee, der sich im ehemaligen Steinbruch gebildet hat und ein wahres Naturparadies darstellt. Man könnte meinen, dass man sich gerade in Kroatien befindet, wären da nicht die beiden Windkraftanlagen direkt daneben.
Über den Struthberg und den Hesselberg (498 m) überqueren wir die Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen, wo wir zum ersten Mal aus dem Wald auf die offenen Felder heraustreten. Parallel zum Hesselbachtal wandern wir mit Blick auf den gleichnamigen Ort und die umliegenden Erhebungen des Südwittgensteiner Berglandes in Richtung Westen. Der Boxbachpfad führt uns anschließend an einigen Heidebeständen vorbei zum Halberg (495 m) und schließlich nach Hesselbach hinab. Nachdem wir den gleichnamigen Bach überquert haben, folgen wir der Hauptstraße ein Stück und beginnen den zweiten, etwas längeren Aufstieg. Wir passieren das Mahnmal für Opfer der beiden Weltkriege mit der 1871 gepflanzten Friedenseiche sowie die evangelische Kapelle Hesselbach und verlassen den Ort über einen steilen Pfad.
Am Osthang des Spreitzkopf (627) entlang wandern wir nun wieder in östliche Richtung und erreichen wenig später den Aussichtspunkt Hesselbach mit einem Panoramablick über den Ort und die umliegende Landschaft.
Die Extratour führt uns weiter den Spreitzkopf hinauf, wo wir zwei Windkraftanlagen umrunden und über eine breite Schotterstraße zur K 36 gelangen. Nachdem wir die Straße gequert haben, wandern wir an zwei relativ neuen Windkraftanlagen vorbei über den Görzberg (588 m), wo sich einige historische Grenzsteine am Wegesrand befinden.
Der Boxbachpfad überschreitet nun wieder die hessische Landesgrenze und wir wandern wieder an Flurnamenschildern vorbei hinab zu unserem Ausgangspunkt am Wanderportal in Wiesenbach zurück.
Fazit
Die Extratour Boxbachpfad führt über lange Strecken durch die Wälder rund um Wiesenbach und bietet mit dem idyllisch gelegenen Breidenbacher Silbersee, der beeindruckend die Bergbaugeschichte der Region wiederspiegelt, ein wahres Naturparadies. Die offene Hochebene um Hesselbach hält zudem schöne Aussichten bereit. Hervorzuheben sind auch vielen Schilder, die auf die unterschiedlichen Fluren und deren Bedeutung hinweisen. Allerdings ist der Name „Boxbachpfad“ etwas irreführend, da der Pfadanteil nur sehr gering ist.