• Boos

  • Länge: 9.1 km

  • Höhenmeter: 146 m

  • Dauer: 2 – 2,5 h

  • Ausblicke  | Geologie | Familie

  • Parken: 56729 Boos | Vulkanparkstation Booser Doppelmaar (L 94)

  • Startpunkt: Vulkanparkstation

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiterin: Janine

  • Erwandert: Mai 2016

Kraterwanderung

Ein herrlicher Sonntag, an dem ich Janine mal wieder überreden musste, eine Tour mit mir zu gehen. Die Bedingung war aber etwas Leichtes. Also fahren wir zum entlegensten Traumpfad, dem Booser Doppelmaar. Der Wanderparkplatz ist aufgrund des Wetters gut gefüllt und so müssen wir unser Auto am Rand der Zufahrt abstellen.

Ein kleiner Pfad führt uns zum eigentlichen Startpunkt des Wanderweges.  Von dort führt uns ein Weg am Waldrand und am Rand des östlichen Trockenmaares entlang. Hier hat man immer wieder tolle Ausblicke auf die Nürburg und die Achterbahn des Nürburgrings. Die beiden Maare sind als weitläufige flache Kessel gut in der Landschaft erkennbar.

Wir kommen zur einzigen wirklichen Steigung der Tour: Ein Pfad führt steil hinauf zum Kraterrand, wo eine Schutzhütte mit Blick auf Boos steht. Unser nächstes Ziel ist der Schneeberg (557m) mit dem Booser Eifelturm. Doch zuvor machen wir einen kleinen Abstecher zum Einschlagsort einer Lavabombe, die unterhalb des Turms zu sehen ist. Nun geht es auf den Turm hinauf. Janine bekommt nicht so gut Luft, was wohl an den ganzen Pollen, die hier rumfliegen, liegt. Also erklimme ich den 25 m hohen Holzturm alleine. Hier oben hat man wirklich einen überragenden Panoramablick über die Eifel und ihre Berge.

Die nächsten 2,3 km führen relativ langweilig auf breiten Forstwegen oberhalb von Boos und Lind vorbei bis zum Hölgertberg. Auf einem Hohlweg begehen wir dann den kurzen Abstieg ins Nitzbachtal. Auf einer Sinnesbank bietet sich uns eine Aussicht auf die Orte Nitz und Drees sowie den Nitzbach. Entlang den Mäandern des Nitzbaches führt der Traumpfad wieder zurück zum Booser Doppelmaar. Von Norden erreichen wir den Kraterrand des östlichen Maars und folgen ihm zum westlichen Maar mit dem Booser Weiher. Wir umrunden den zweiten Maar am Waldrand und kommen wieder zum Startpunkt des Traumpfades.

Fazit

Der Traumpfad Booser Doppelmaartour ist eine einfache und familienfreundliche Tour, die geologisch bzw. landschaftlich sehr interessant ist.  Aufgrund der Wegeführung und –qualität gibt es jedoch Abzüge.n.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: leicht

  • Wege:
    – hoher Wirtschaftsweganteil
    – geringer Pfadanteil

  • Highlights: Booser Eifelturm | Booser Doppelmaar

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Das Booser Doppelmaar besteht aus zwei Maaren, die sich im Quartär vor 10.000 – 15.000 Jahren bildeten. Heute stellen sie sich als verlandete Mulden im Gelände dar (= Trockenmaare). Dabei bilden die Maare große, von Tuffwällen umgebene kreisrunde Kessel. Heute dienen die Flächen der Maare als Wiesen und Äcker. Im westlichen Maar befindet sich zudem ein Fischweiher (Booser Weiher).

Eine Lavabombe oder auch vulkanische Bombe ist ein bei einem Vulkanausbruch  herausgeschleudertes, gerundetes Fragment mit einem Durchmesser von mehr als 6,4 cm.

Die Lavabombe am Schneeberg hatte ein Gewicht von 250 kg und wurde aus dem Schlot des Ostmaares geschleudert. Die Wucht des Einschlages verformte die Erdschichten, sodass ein Wellenprofil entstand.

Der Nitzbach ist ein 28,5 km langer, rechter Nebenfluss der Nette. Er entspringt zwischen Reimerath und Mannebach im Landkreis Vulkaneifel und mündet bei Schloss Bürresheim in die Nette. In seinem Oberlauf fließt der Bach nach Nordosten bis Brücktal und dann in östlicher Richtung an Kirsbach vorbei. Danach schwenkt er wieder nach Nordosten und erreicht Nitz.