• Waldbreitbach

  • Länge: 11.8 km

  • Höhenmeter: 449 m

  • Dauer: 2,5 – 3 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56588 Waldbreitbach | Parkplatz Mühlenpfad

  • Startpunkt: Am Mühlenberg

  • Einkehrmöglichkeiten: Café-Restaurant Kloster Marienhaus

  • Wegbegleiter: Milow

  • Erwandert: Juli 2017

Der Kreuzeweg

Mit der WällerTour Bärenkopp in Waldbreitbach steht heute der letzte Rundwanderweg der sogenannten WällerTouren für mich auf dem Programm. Da ich von der WällerTour Iserbachschleife so begeistert war und sich die heutige Tour ebenfalls im Naturpark Rhein-Westerwald befindet, gehe ich mit hohen Erwartungen auf die Wanderung.

Vom kostenlosen Parkplatz im Mühlenpfad direkt am Ufer der Wied gehen wir den kurzen Zuweg über den Gehweg zum Startpunkt Am Mühlenberg am westlichen Ortsrand von Waldbreitbach. Hier taucht der Weg in den schattigen Wald und steigt zunächst steil an. Nach einem kurzen Stück knickt jedoch ein schmaler Pfad ab, dem wir oberhalb der Wied am Hang entlang für ca. 1,4 km folgen. Leider gibt es auf diesem Abschnitt keine Aussichtspunkte und so können wir Waldbreitbach nur erahnen.

Wir erreichen am Waldrand den Campingplatz und überqueren die Wied über die Fußgängerbrücke.

Nachdem wir der L 255 kurz gefolgt sind, queren wir sie und tauchen auf einem schmalen Pfad wieder in den Wald und beginnen den Anstieg zum namensgebenden Bärenkopp. Nachdem wir den Jüdischen Friedhof, der um 1830 eröffnet und bis 1940 belegt wurde, passiert und einen bewachsenen Aussichtsfelsen über Serpentinen erklommen haben, geht es wieder kurz hinab in die tief eingeschnittene Mulde des Hochscheider Baches. Hier machen wir über einen Pfad einen kleinen Abstecher zum Aussichtspunkt Weißes Kreuz hoch über der Wied.

Wir wandern nun wieder stetig bergauf und begleiten den Hochscheider Bach für ca. 600 m. Durch die steilen Felswände der Mulde, hallt der wildrauschende Bach und es entsteht das Gefühl, dass es noch einen zweiten Bach in unmittelbarer Nähe gibt. Milow ist so verwirrt, dass er ständig versucht die Steilwand hochzuspringen und nachzuschauen. Unterhalb von Verscheid befindet sich eine gelbe Markierung, die auf eine Alternativroute hinweist, denn die WällerTour führt rechts über einen Pfad für knapp  380 m über einen steilen Wegeabschnitt. Allerdings sollte diese Passage für niemanden ein Problem darstellen und ist im Vergleich zu den Traumschleifen oder Traumpfaden eine relativ normale Steigung. Oben angekommen, wandern wir nun wieder hangparallel auf einem sehr naturnahen Wurzelweg zum Bärenkopp samt Gipfelkreuz, wo man einen tollen Ausblick auf Waldbreitbach und die umliegenden Gemeinden auf den Höhen hat.

Am Ortsrand von Verscheid und an der K 90 entlang gehen wir auf die aussichtsreiche Hochfläche zwischen Wied- und Fockenbachtal, wo wir am höchsten Punkt der Tour einen kurzen Abstecher zum Schäfers Kreuz machen.

Wir wandern über Feld- und Wiesenwege weiter und genießen die weiten Blicke bis in die Osteifel und auf das Siebengebirge. Oberhalb von Wüscheid gelangen wir auf eine asphaltierte Straße, der wir 500 m bis zum Luh-Kapellchen folgen. Es geht nun langsam wieder in Richtung Wiedtal und wir treffen auf den Premiumwanderweg Klosterweg, der uns jetzt bis nach Waldbreitbach begleitet. Über einen Wiesenweg kommen wir nach Glockscheid und folgen der Straße zum imposanten Kloster Marienhaus. Steil geht es nun über den pfadigen Kreuzweg hinab nach Waldbreitbach, ehe wir der L255 nach Süden Richtung Niederbreitbach folgen. Bevor wir erneut die Wied überqueren, sehen wir uns auf der linken Seite die Kreuzkapelle an.

Auf dem letzten Abschnitt der WällerTour Bärenkopp begleitet uns dann der Westerwaldsteig auf dem kurvigen Pfad entlang des bewaldeten Hanges über der Wied bis zu unserem Ausgangspunkt.

Fazit

Die WällerTour Bärenkopp ist ein gut gemachter Premiumwanderweg mit hohem Pfadanteil. Allerdings fehlen hier mit Ausnahme des Klosters Marienhaus die herausragenden Höhepunkte. Die vor allem regionalen bzw. lokalen Highlights sind aber mit den Infotafeln sehr anschaulich und gut erklärt. Die hohe Abwechslung auf dem Wanderweg ist nicht nur etwas für Naturfreunde..

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Pfadanteil
    + abwechslungsreich
    – hoher Asphaltanteil

  • Highlights: Ausblicke | Kloster Marienhaus

  • Höhenangst: immer wieder enge Pfadabschnitte in Hang- bzw. Steilhanglage

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Kloster Marienhaus ist das Mutterhaus des Walbreitbacher Ordens der Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln, der 1863 gegründet wurde. Das Kloster liegt auf einer Anhöhe der Wied gegenüber der Gemeinde Hausen und westlich des Waldbreitbacher Ortsteils Glockscheid.

Der Kreuzweg auf dem Kapellenberg ist sogar seit 1759 nachweisbar. Die Ordensgründerin Margaretha Rosa Flesch (Mutter Rosa) lebte Mitte des 19. Jh. mit einigen Gefährtinnen als Eremitin in der Kreuzkapelle und kümmerte sich als freiwillige Helferin und Kräuterheilkundige um Arme und Kranke. 1857 kaufte sie einen Acker auf dem Kapellenberg und ließ 1861 das erste Marienhaus errichten. Das Betätigungsfeld des Ordens wuchs rasch an und erste Erweiterungen wurden vorgenommen. Bis 1878 gab es dann schon 21 Filialen mit über 100 Ordensschwestern. Die Mutterhaus-Kirche im neogotischen Stil sowie der vierstöckige Neubau des Mutterhauses wurden 1886/87 geschaffen. Das benachbarte Antoniushaus als psychiatrisches Krankenhaus mit eigener Kapelle wurde 1891 fertiggestellt. Der Mutterhauskomplex erhielt 1901 einen weiteren Anbau. Die Klinik zog 1983 in einen Neubau am Rande des Klostergeländes um, während der ursprüngliche Trakt heute als Akademie genutzt wird.