• Neuhäusel | Kadenbach | Eitelborn | Arzbach

  • Länge: 14.1 km

  • Höhenmeter: 381 m

  • Dauer: 3,5 – 4 h

  • Natur  | Ausblicke  | Kultur/Historie 

  • Parken: 56335 Neuhäusel | Wanderparkplatz Neuhäusel  (B 49 – Ausfahrt Neuhäusel-Ost)

  • Startpunkt: Wanderparkplatz Neuhäusel

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: Franz-Josef

  • Erwandert: Juli 2014

Eine „kurze Runde“

Mein Vater fragt mich, ob wir nicht eine „kurze Runde“ gehen wollen. Da ich sonst nicht besseres zu tun habe, stimme ich zu. „Muss ich was mitnehmen?“ „Nein, wir gehen nicht weit“, antwortet mein Vater. Also ziehe ich nur meine Wanderschuhe an und steige ins Auto. Wir müssen auch nicht weit fahren, denn unser Ziel ist die WällerTour Augst, die wir von Arzbach aus erwandern.

Gleich zu Beginn erwartet uns der harte Aufstieg über einen Pfad zum Mühlberg hinauf.  Von dort haben wir den ersten schönen Ausblick auf die Augst-Gemeinden Eitelborn, Neuhäusel und Kadenbach sowie auf den Stefansturm oberhalb von Arzbach. Kurz danach erreichen wir die relativ neue Grillhütte Kadenbach, die sehr schön anzusehen ist. Wir wandern jetzt östlich an Kadenbach vorbei und kommen wenig später zur Kapelle Maria in der Augst, die 2000 an historischer Stelle neu erbaut wurde. Über Wiesen- und Waldwege umrunden wir Kadenbach und erreichen hinter dem Sportplatz den eigentlichen Startpunkt der WällerTour Augst.

Vorbei am Tennisplatz Kadenbach geht es nun durch Streuobstwiesen mit einem tollen Blick über Eitelborn ins Binnbachtal hinab. Nachdem wir die K 114 und den Binnbach gequert haben, erreichen wir den Ortsrand von Eitelborn. Am Hang des Binnbachtals entlang  umrunden wir den Ort, wobei uns die WällerTour über schön angelegte Pfade und Naturwege erst wieder talabwärts bis zur Einmündung in den Kadenbach führt, bevor es durch ein Seitental und Streuobstwiesen wieder bergauf geht.

Langsam habe ich Durst und fange an, meinen Vater zu verfluchen, indem ich immer wieder „eine kurze Runde“ sage. Zu allem Überfluss erreichen wir am östlichen Ortsrand von Eitelborn auch noch eins der ansonsten tollsten Ortsschilder, was mir in dem Moment aber die Kehle nur noch trockener macht.

Wir tauchen jetzt in den Wald am Schlossberg ein und erreichen nach ca. 1,7 km die Ruine der Sporkenburg, die einsam im Wald versteckt ist. Über einen Pfad geht es am Teilebach entlang abwärts, bis wir an der L 329 den Emsbach erreichen. Wir folgen dem Bach über einen angelegten Pfad am Ufer entlang bis zur Einmündung des Kunzbachs. Hier wenden wir uns nach rechts und müssen noch einmal eine kleine Kuppe bewältigen, bevor wir endlich an unseren Ausgangspunkt am Bierhaus in Arzbach angelangen. Jetzt erst mal was trinken.

Fazit

Die WällerTour Augst führt in Sichtweite des Limes auf abwechslungsreichen Wegen durch Wald und Flur, vorbei an Streuobstwiesen und Pferdekoppeln zu der im Wald verborgenen Ruine Sporkenburg. Die Bachläufe im Tal sowie die schönen Ausblicke von den Höhen runden dabei die Tour ab.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege: + hoher Naturweganteil

  • Highlights: Ausblicke auf den Stefansturm | Sporkenburg

  • Höhenangst: –

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Die Augst ist eine Region im Südlichen Westerwald und besteht aus den Gemeinden Eitelborn, Kadenbach, Neuhäusel sowie Simmern.

Sie wurde erstmals 959 urkundlich erwähnt und der Name leitet sich vielleicht vom althochdeutschen Wort für Schafstall ab (auuista).

Der Stefansturm befindet sich auf dem 423 m hohen Berg Großer Kopf oberhalb von Arzbach und ungewöhnliche 180 m hinter dem Limes. Der außergewöhnlich große Steinturm wurde 1954 als Rekonstruktion auf den Resten eines älteren Holzwachturms errichtet. Dabei ist der mittlere Teil insofern fehlerhaft, als von den Römern keine Blockbauweise verwendet wurde.

Die Sporkenburg ist die Ruine einer spätmittelalterlichen Spornburg und liegt ca. ein Kilometer südlich von Eitelborn mitten im Wald. Dabei befindet sie sich auf einem etwa rechteckigen Bergsporn, der nach Westen, Süden und Osten steil abfällt, oberhalb des Emsbaches. Im Norden ist der Burg ein Halsgraben vorgelagert.

Eine Vorgängerburg wurde bereits im späten 13. Jh. erbaut, jedoch wenig später schon zerstört. Die Sporkenburg wurde vermutlich nicht an der alten Stelle ab 1319 neu errichtet. Sie wurde 1515 schon als „fast baufällig“ bezeichnet und 1635 während des Dreißigjährigen Krieges zerstört.