• Altlay (COC)

  • Länge: 7.0 km

  • Höhenmeter: 235 m

  • Dauer: 2 – 2,5 h

  • Natur  | Ausblicke

  • Parken: 56858 Altlay | Wanderparkplatz an der Grillhütte (Ackerweg)

  • Startpunkt: Grillhütte Altlay

  • Einkehrmöglichkeiten: –

  • Wegbegleiter: –

  • Erwandert: Januar 2019

Felsklippen und Serpentinen

Die kurze Traumschleife Altlayer Schweiz führt durch eine Schieferfelsenlandschaft bei Altlay, die vom Hitzelbach und Altlayer Bach eingerahmt wird. Dabei ist die Altlayer Schweiz durch scharfkantige, schroffe Schieferfelsen und Felspassagen sowie unberührte Bachtäler geprägt.

Unmittelbar nach dem Start am Portal Altlay geht es zunächst einmal ins Morschbachtal hinab, wo ich schon nach wenigen Metern auf den Saar-Hunsrück-Steig treffe. Die Traumschleife Altlayer Schweiz führt mich anschließend über einen alten grasbewachsenen Wirtschaftsweg am Altlayer Schießkeller vorbei 1,2 km hangparallel durchs Hitzelbachtal. Dann erreiche ich bereits die namensgebende Passage: Ein schmaler Pfad führt mich über schroffe, scharfkantige Felsen, die teilweise mit Moosen und Flechten überzogen sind, sowie an Felspassagen vorbei durch die Altlayer Schweiz. Dabei bieten sich immer wieder tolle Aussichten von den Felsrippen in und über das tief eingeschnittene Hitzelbachtal. Daneben schaffen die bizarren Kronen- und Stammformen der Eichen auf den Schieferfelsen eine besondere Atmosphäre.

Doch bereits nach 400 m verlasse ich die Altlayer Schweiz wieder, steige zur Schutzhütte Grossenwald hinab und anschließend weiter steil sowie in Serpentinen bergab ins Hitzelbachtal. Im Tal führt mich die Traumschleife dann auf einem schmalen Pfad direkt am Bach entlang durch die Talsohle. Danach wandere ich auf einem Feldweg an einer alten Schieferhalbe vorbei bis zum Altlayer Bachtal. Um anschließend auf einen alten Waldweg zu gelangen, steht dort eine sehr kurze mit Seil gesicherte Passage an.

Nun trennen sich Traumschleife und Saar-Hunsrück-Steig wieder und ich wandere durch das Altlayer Bachtal stetig bergauf. Nach ca. 600 m biege ich auf einen Pfad ab, der mich in Serpentinen durch den offenen Laubwald den Hang hinauf führt. Anschließend geht es zum Aussichtspunkt Hitzel, von wo man nochmal über das tief eingeschnittene Altlayer Bachtal blicken kann.

Weiterhin ansteigend geht es am Gelände des ehemaligen Sportplatzes von Altlay, wo sich seit 2015 ein Paintballgelände befindet, vorbei und zum Aussichtspunkt Dorfpanorama, dem höchsten Punkt der Traumschleife Altlayer Schweiz. Hier bietet sich ein grandioser Ausblick über das freie Feld auf Altlay und die nahegelegenen Dörfer.

Abschließend geht es zunächst am Waldrand entlang, dann über einen Waldweg und schließlich über einen schmalen Pfad zurück zum Ausgangspunkt an der Grillhütte Altlay.

Fazit

Die Traumschleife Altlayer Schweiz führt abwechslungsreich durch die Wälder und tief eingeschnittenen Täler rund um Altlay. Neben der namensgebenden „Altlayer Schweiz“ sorgen vor allem die Pfadpassage entlang des Hitzelbachs und der Ausblick vom Aussichtspunkt Dorfpanorama für Abwechslung.

Besonders Hervorzuheben ist hier die Wegebeschaffenheit. Nicht nur durch die Altlayer Schweiz führt ein schmaler Pfad erlebnisreich durch den Steilhang und vorbei an zahlreichen Felsformationen, auch die restliche Traumschleife glänzt mit einem sehr hohen Naturweganteil.

  • Bewertung

  • Schwierigkeit: mittel

  • Wege:
    + hoher Pfadanteil
    + sehr hoher Naturweganteil
    + kein Asphalt/Beton

  • Highlights: Altlayer Schweiz | Aussichtspunkt Dorfpanorama

  • Höhenangst: Nein

  • Hund: ja

  • Beste Jahreszeit: ganzjährig – außer bei Schnee und Eis

Wissenswertes

Der Naturraum Grendericher Riedelland bildet den Hunsrückhochflächensaum, der von dieser Hochfläche durch eine ca. 100 m hohe Geländestufe abgesetzt ist und zum Moseltal hin kontinuierlich abfällt. Die weitverzweigten, zur Mosel entwässernden Bachsysteme haben den Gebirgssockel dabei stark zerschnitten. Sie treten in flachen Quellmulden an der Grenzschicht zwischen Schiefer und Granit zu Tage und bilden am Unterlauf bis zu 200 m tiefe schmale  Sohlenkerbtäler.

Etwa die Hälfte der Fläche ist bewaldet. Die Wälder erstrecken sich in großflächigen Beständen über die Talhänge bis auf die Hochflächenreste. Dort sind sie von mehreren Rodungsinseln mit landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungen durchsetzt.

Der Landschaftsraum ist dünn besiedelt, wobei die Mehrzahl der Orte nördlich des Altlayer Bachtals liegen. Die wenigen, meist auch heute noch bäuerlich geprägten Straßen- und Haufendörfer, haben sich im Bereich der Quellmulden auf den Riedelflächen angesiedelt. In den Tallagen reihen sich einzelne Mühlen entlang der Hauptbäche, die aber z.T. nur noch Ruinen darstellen.

Der Altlayer Schießkeller ist ein Stollen, dessen Bau kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges begonnen wurde und ursprünglich den Einwohnern von Altlay als eine Art Luftschutzbunker bei möglichen Luftangriffen dienen sollte. Aufgrund des schnellen Endes des Krieges wurde er jedoch nicht mehr fertiggestellt. Erst 1958 wurde der Stollen so umgebaut, dass darin Sprengstoffe für den Bau von Waldwegen gelagert werden durften. Nach einem zwischenzeitlichen Leerstand wurde dann von 1985 bis 1990 wieder Material zum Sprengen für die Schiefergrube Mosella II gelagert.

Der Bergbau in Altlay hat eine lange Tradition und diente neben der Landwirtschaft als zweites Standbein zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Neben dem Abbau von Erzen wie Blei, Kupfer und Zink wurde vornehmlich Schiefer abgebaut. Meist geschah dies in kleinen Arbeitsgemeinschaften von 2 oder 3 Familien, die das Schürfrecht für bestimmte pachteten. Neben den Familienbetrieben gab es auch einen größeren Schieferabbau auf dem Gebiet der Gemeinde Hahn. Mittlerweile wird wieder Dachschiefer im Untertagebau in Altlay abgebaut.

Der Altlayer Bach ist ein ca. 12 km langer, rechter Nebenfluss der Mosel, der als Belger Bach bei Rödelhausen entspringt und bei Zell in die Mosel mündet.

Im Oberlauf fließt er durch ein enges Tal, wo sich zahlreiche aufgelassene Schiefergruben und mehrere noch bewohnte Mühlen befinden. Dabei gab es in den Tälern rund um Altlay nach Überlieferungen ca. 20 Mühlen. Gleichzeitig läuft der Bach teilweise kanalisiert und unterirdisch durch die ehemaligen Abraumhalden.