Das Abflussregime ist das typische, regelmäßig wiederkehrende Abflussverhalten eines Flusses in der jahreszeitlichen Abfolge.

Einfache Abflussregime zeichnen sich durch ein Jahresminimum und ein Jahresmaximum der Wasserführung und können durch Gletscherschmelze (glazial), Schneeschmelze (nival) oder Niederschlag (pluvial) gesteuert sein.

Komplexe Abflussregime zeigen mindestens zwei Maxima und Minima der Wasserführung im Jahresverlauf (z.B. Schneeschmelze im Frühjahr und Regen im Herbst).

Der Rhein ist ein Beispiel für ein komplexes Abflussregime 2. Grades, denn die Amplituden der beiden Maxima verändern sich im Verlauf des Flusses. Der Rhein wechselt also auf seiner Strecke den Regimetyp. Vor der Mündung in den Bodensee hat der alpine Rhein ein einfaches nivales Regime. Es bleibt auch am Hochrhein bis Basel bestehen, da die Zuflüsse ebenfalls nivale Regime haben. Bis Mainz münden zahlreiche Flüsse, deren Abflussmaxima durch winterlichen Regen gekennzeichnet sind, wodurch sich beim Rhein im Februar ein zweites Maximum entwickelt. Somit hat der Rhein bei Mainz ein nivo-pluviales Regime. Der Winterregen gewinnt flussabwärts immer mehr an Bedeutung und übertrifft bei Köln das nivale Maximum. Ab hier herrscht also ein pluvio-nivales Regime.